Reisefotografie-Tipps: Landschaftsfotografie
von unseren TRAVELIKI-Mitgliedern Steffi und Stefan (Reiseblog: Journeyglimpse)
Egal ob die rauen Küsten Schottlands, die illuminierten Sanddünen in der Namibwüste Namibias oder das illuminierte Hochgebirge des Himalayas, die Landschaftsfotografie kennt die unterschiedlichsten Ausprägungen und vermag es Fotografen immer wieder neu in ihren Bann zu ziehen. Wie schöne Bilder gelingen, verraten wir in diesem Artikel.
Die Sozialen Medien sind voll mit wunderbaren Landschaftsfotos und ganz generell gehört die Landschaftsfotografie zu einem der beliebtesten Felder in der Fotografie überhaupt. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, denn diese Fotografieform ist für Anfänger wie für Profis gleichermassen geeignet. Doch was braucht es, um die umwerfenden Fotos zu schiessen? Dieser Frage wollen wir in diesem Blog nachgehen.
Alles ist Licht
Um gleich mal mit der wichtigsten Komponente zu starten und unseren Nummer Eins Grundsatz in der Fotografie ins Feld zu führen, beginnen wir beim Thema Licht. Alles ist Licht. Ohne Licht wird es schwierig Fotos zu schiessen und Licht ist auch die wichtigste Komponente in der Landschaftsfotografie. Meide deshalb den blauen Himmel und fotografiere dann, wenn das Licht am schönsten ist, in der Blauen oder in der Goldenen Stunde. In diesen Lichtsituationen wird die Landschaft in eine ganz spezielle Lichtsituationen getaucht, welche der Landschaft etwas unheimlich Spezielles verleihen. Das bedeutet für dich, dass du entweder richtig früh aufstehst oder dann, wenn alle anderen beim Abendessen sitzen mit der Kamera unterwegs bist.
Wo Licht ist, da ist auch Schatten
Für einige Fotos brauchst du nicht nur eine spezielle Lichtfarbe, sondern auch Schatten. Schatten als Kontrast zum Licht vermögen es, ein Motiv so richtig herauszuarbeiten. Wenn du in Namibia fotografierst, dann wirst du besonders bei den Dünen auf das Spiel aus Licht und Schatten angewiesen sein, denn nur dadurch erhalten die Dünen diesen einzigartigen Kontrast, welcher das Motiv wunderbar modelliert.
Ohne Planung wird es schwierig
Egal ob für die Blaue Stunde, die Goldene Stunde oder um die Schatten einzufangen, den Grundstein für das Gelingen des Unterfanges legt eine solide Planung. Du musst wissen, wann am Morgen und wann am Abend jeweils die Blaue, respektive die Goldene Stunde einsetzt. Für ein packendes Foto bei den Dünen ist es entscheidend zu wissen, wann die Sonne von der Seite her ihr Licht wirft. Bist du zu spät dran, hast du die Lichtsituation verpasst. Plane deshalb deine Fotos bereits im Vorfeld
Wechselhaftes Wetter nutzen
Eines unserer Lieblings-Fotoziele ist Schottland. Deshalb bieten wir auch Fotoreisen in den Norden Europas an. In Schottland treffen wir auf wechselhaftes Wetter. Die Sonne, welche Wolken und Regen weicht, nur um dann wenige Minuten später wiederum durch die Wolken hindurchzuscheinen und ein wunderbares Farbenspiel in der Landschaft zu erzeugen. Was für normale Touristen der Horror ist, lässt die Herzen von Landschaftsfotografen höherschlagen: wechselhaftes Wetter. Mit dem Wetterwechsel geht auch meist umwerfendes Licht einher. Dies sollte man als Landschaftsfotograf ausnutzen.
Geduldig sein
Die Landschaftsfotografie ist nicht für alle geeignet. Wenn wir Freunden erzählen, dass wir teils Stunden an einem Spot verbringen und darauf warten, dass endlich alles passt, die Wolken, das Licht, dann schauen sie uns meist verwundert an und können die Faszination dafür nicht wirklich nachvollziehen. Aber genau darum geht es. In der Landschaftsfotografie bekommen wir von der Natur diese besonderen Momente geschenkt, in denen alles perfekt zusammenpasst. Okay, dies ist nicht immer so. Aber genau darum geht es doch. Um dieses Erlebnis. Deshalb können wir auch mit Software wie Luminar AI nichts anfangen, welche es ermöglichen, auf Knopfdruck den Himmel auszutauschen und die Lichtstimmung zu verändern. Wer das macht und auch noch gut findet, hat nicht verstanden, um was es in der Fotografie geht. Gut Ding will Weile haben. Manchmal wartet man vergebens auf diesen einen magischen Moment. Dann kommt man halt nochmals. Oder lebt mit dem, was einem von der Natur geschenkt wird. Generell ist Geduld aber ein guter Ratgeber.
Langzeitbelichtungen für besondere Effekte
Wer ganz spezielle Bilder schiessen möchte, der kann, wann immer Wasser im Spiel ist, mittels Langzeitbelichtung wunderbare Effekte erzielen. Eines der bekanntesten Beispiele ist wohl die Langzeitbelichtung bei einem Wasserfall. Durch die lange Belichtungszeit verschwimmt das herunterstürzende Wasser. Es resultiert ein malerisches Bild.
Bildkomposition bewusst einsetzen
In der Landschaft gibt es einige Gestaltungsmittel, die man sich zu Nutze machen kann, um sofort schönere Bilder zu schiessen. Bewusst einen Vordergrund im Bild integrieren beispielsweise. Oder man sorgt mit dem Einsatz der Drittelregel für mehr Ästhetik. Formate haben ebenso einen Einfluss wie der Negativraum. Diese und viele weitere Aspekte lernen wir in unserem mehrteiligen Videokurs zur Bildgestaltung.
Es gibt nicht den einen Tipp, der die Bilder in der Landschaftsfotografie von jetzt auf gleich besser, schöner, ästhetischer machen. Es ist immer eine Kombination aus verschiedener Gestaltungsmitteln. Wer sich mit Licht auskennt macht einen wichtigen Schritt in Richtung bessere Bilder. Es brauch aber auch Geduld und vor allem Planung, denn man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. In unserem Buch «Reisefotografie – Die grosse Fotoschule» widmen wir uns über viele Seiten hinweg der Landschaftsfotografie und beleuchten die verschiedenen Aspekte davon.
Dieser Artikel wurde geschrieben von unseren TRAVELIKI-Mitgliedern Steffi und Stefan (Reiseblog: Journeyglimpse)