Tierfotografie – meine Tipps für dich
von TRAVELIKI-Mitglied Stefan Weiser (Reiseblog: einmalrundum.ch)
Wenn man auf einer Reise Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben und beobachten darf, ist das immer ein besonderes Erlebnis. Diese einzigartigen Momente möchte man natürlich gerne festhalten. Meist sind die Tiere in der Wildnis aber nicht in unmittelbarer Nähe, sondern halten aus Angst vor dem Menschen einen Sicherheitsabstand. Sind wir mal ehrlich: bei Bären, Löwen oder anderen Raubtieren wollen wir diesen auch für unsere eigene Sicherheit. Aber egal ob gefährlich oder nicht – für dich ist es sicher selbstverständlich, allen Tieren immer mit dem gebührenden Abstand und Respekt zu begegnen. Verhält man sich in der Gegenwart von Tieren ruhig und vorsichtig, fühlen sich diese auch weniger gestört, rennen nicht davon und man kann Sie länger in ihrem Lebensraum und natürlichen Verhalten beobachten. Solche Augenblicke sind wirklich unvergesslich.
WAS FÜR EIN OBJEKTIEV BRAUCHE ICH
Die oben genannten Gründe bedeuten aber, dass man diesen Lebewesen meist nicht so nahe kommt, wie man sich dies für das Foto wünschen würde und deshalb empfiehlt sich hier ein Zoom Objektiv. Eine Brennweite bis 200 mm ist bestimmt das untere Limit. Die Lichtstärke macht am Ende den Preis der Linse aus. Ich bin der Meinung, dass man aus finanziellen Gründen gut auf Lichtstärke verzichten kann. Es gibt heute tolle Objektive im semiprofessionellen Bereich, die auch mit weniger Lichtstärke dank Verwacklungsschutz tolle Resultate liefern. Ich fotografiere mit einem 200-500mm Zoom mit einer Lichtstärke von 5,6 und bin in vielen Punkten zufrieden. Leider hat eine grosse Brennweite auch ein großes Gewicht zur Folge und dies schleppt man auf der Pirsch durch die Gegend. Ein Steifer Nacken kann davon schon mal die Folge sein.
KAMERA-EINSTELLUNGEN
Beim Fotografieren von Tieren kann die Belichtungszeit nicht kurz genug sein, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Bei genügend Licht fotografiere ich mit einer Belichtungszeit von mindestens 1/400 bis zu 1/1000. Bei Vögeln im Flug sollte diese sogar kleiner sein. Tiere zeigen sich oft in der Dämmerung und deshalb ist das Licht zwar fantastisch schön, aber für solch kurze Belichtungszeiten nicht ausreichend. Man braucht dann leider einen höherer ISO wert, den ich die Kamera meist automatisch wählen lasse, ihr gegen oben aber eine Grenze setze. Wie hoch diese obere Grenze ist, hängt von der Kamera ab. Ist er zu groß, gibt es ja bekanntlich Bildrauschen. Ich bevorzuge aber etwas Rauschen anstelle eines verwackelten Fotos. Bildrauschen kann man bei der Nachbearbeitung bis zu einem gewissen Punkt korrigieren, verwackelte unscharfe Aufnahmen aber nicht.
ZU DEN MOTIVEN
Motive gibt es bei der Tierfotografie natürlich endlos viele. Spannend finde ich, wenn man das Motiv mit seiner Umgebung in eine Beziehung setzen kann. Das Tier muss nicht unbedingt in der Mitte des Bildes sein. Schärfe, besonders im Bereich der Augen, ist ein Muss. Sei dir stehts bewusst, aus welcher Richtung das Licht kommt. Das Tier sollte vom Licht angestrahlt und ausgeleuchtet werden. Mir gefällt bei der Tierfotografie besonders die Begegnung mit den Wildtieren, egal ob groß oder Klein, mit Pelz, Federn oder Schuppen. Ein Tier in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten und zu fotografieren, ist immer ein besonderer Augenblick und macht Freude.
Dieser Artikel wurde geschrieben von TRAVELIKI-Mitglied Stefan Weiser (Reiseblog: einmalrundum.ch)